Der Umwerfer hat ausgedient - Outdoor

2022-10-15 03:07:54 By : Ms. Jane Liu

Ein Kettenblatt, zwölf Ritzel: Auf diese Formel setzt neuerdings auch der Hersteller Shimano. Foto: PD

Es ist noch gar nicht so lange her, da galt bei der Entwicklung von Mountainbike-Schaltgruppen das Motto: «Viel hilft viel». Drei Kettenblätter, elf Ritzel, 33 Gänge. So sah der Traumantrieb vieler Mountainbiker aus. Mittlerweile gilt: «Weniger ist mehr». Heute, so scheint es zumindest, lautet die Lösung aller Schaltprobleme «1×12». Und das ist wohl der Tod des Umwerfers.

2012 brachte der US-Komponentenhersteller Sram die erste Gruppe mit nur einem Kettenblatt und ganz ohne Umwerfer auf den Markt. 2016 folgte dann die Nachricht, dass die Amerikaner die Weiterentwicklung des Umwerfers am Mountainbike komplett einstellen – die Einführung der Schaltgruppe Eagle mit einen Kettenblatt und zwölf Ritzeln war dafür ausschlaggebend. Was sich anfangs wie ein Aprilscherz anhörte, war schlussendlich auch für die Konkurrenz der Anstoss, ebenfalls über die Ãœbersetzungsvariante 1×12 nachzudenken.

Und siehe da: Shimano zieht auf diese Saison nach und spendiert seiner Topgruppe XTR M9100-Gruppe, sowie den günstigeren Gruppen XT und SLX ebenfalls ein zwölftes Ritzel. Eine Variante mit Zweifach-Antrieb ist bei den Japanern bei allen drei Gruppen aber zumindest weiterhin erhältlich. Die Frage ist: wie lange noch?

Ein oder zwei Kettenblätter? Elf oder zwölf Ritzel? Die Frage nach der optimalen Ausstattungsvariante ist nicht leicht zu beantworten. Eine allgemeingültige Antwort gibt es nämlich nicht. Einsatzbereich, Fitnesszustand und schlussendlich auch der persönliche Geschmack entscheiden, welche Gruppe am besten zu einem passt.

Bisher hatte die Zweifach-Variante eine deutlich grössere Bandbreite an Gängen. Mit der Einführung des zwölften Ritzels wird dieser Unterschied aber verringert. Zum Vergleich: Je nach Kassettenabstufung (11 bis 40 oder 11 bis 42) kommt man mit einer 2×11-Konfiguration auf eine Bandbreite von 503 bis 529 Prozent. Die Sram Eagle schafft mit einer 10 bis 50 Kassette 500 Prozent. Eine minimale Differenz.

Allerdings sind die Sprünge zwischen den Gängen bei einer 1×12 Gruppe grösser. Der Grund: Die drei grössten Gänge sind mit sechs beziehungsweise acht Zähnen (36-42-50) voneinander getrennt. Der Tret-Rhythmus ist dadurch teilweise etwas unruhiger. Hinzu kommt, dass die «One-by»-Gruppen zumindest in ihren Topversionen noch sehr teuer sind. Sram hat allerdings mit der Eagle GX oder NX schon erste Modelle im niedrigen Preissegment auf den Markt gebracht. Die Nachteile sind also überschaubar.

Für die Einfach-Systeme spricht, dass sie leichter, mit nur einem Hebel logischer zu bedienen und aufgrund des fehlenden Umwerfers weniger störanfällig sind. Und: Der Lenker ist durch den Wegfall eines Schalthebels optisch deutlich aufgeräumter, der Hebel für die Vario-Stütze hat bei vielen Bikes den Platz auf der linken Seite eingenommen. Ein grosses Plus für die Entwickler: Durch den Wegfall des Umwerfers ergeben sich konstruktive Möglichkeiten, um an den Rahmen steifere Tretlagerbereiche oder neue Hinterbau-Systeme zu realisieren.

Braucht es den Umwerfer eigentlich noch? Moderne Mountainbikes, Crosser, Gravelbikes kommen ohne ihn aus. Mittlerweile wurden schon die ersten Rennvelos mit Einfach-Kurbel gesichtet. Es ist also klar, in welche Richtung die Entwicklung geht. Umwerfer weg, dafür mehr Ritzel drauf. Mit dem Ergebnis: weniger Gewicht, weniger Probleme, mehr Spass.

Umwerfer ja oder nein? Setzen Sie auf den Einfach-Antrieb oder schätzen Sie grössere Gangauswahl von zwei Kettenblättern?

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ich persönlich finde 2 Blätter vorne aus darum praktisch, weil man dann bei plötzlichen Anstiegen schnell, nur mit einer Aktion, einige Gänge runterschalten kann. Wenn man das nur über die hinteren Ritzel machen kann, muss man öfter nachfassen.

Und am E-MTB macht ein Umwerfer eh kein Sinn mehr.

Was oft auch vergessen geht ist, dass man bei einer 2X11-Schaltung gar nicht wirklich 22 Gänge hat, sondern sich in der Mitte je nach Kettenblattgrössen ohnehin mehrere Gänge überlagern. Die Gänge sind bei 1×12 immer noch weiter auseinander, aber die Anzahl Abstufungen mit zwei Kettenblättern nicht doppelt so hoch.

Ich habe mein jetziges Bike vor ein paar Jahren noch mit 2×11 aufgebaut und sehe momentan keinen dringenden Grund zu wechseln, aber noch einmal werde ich keinen Umwerfer verbauen.

Fahre schon länger mit 1×12 habe aber vorne ein 30-er Blatt ist super

Ein Problem iost noch nicht erwähnt: bei 12 Ritzeln hinten muss die Kette und das einzelne Kettenblatt noch schmaler werden. So wird der Verschleiss noch schneller gehen – und das bei den Preisen für die Ritzel-Kassetten, da freuen sich vor allem Hersteller und Handel. Der Normale Nutzer ist mit 2 x 7 oder völlig ausreichend versorgt.

In den Artikel geht es um Mountainbikes und da ist 2 x 7 schon ein wenig knapp.

Seit Jahren mit SRAM GX Eagle 1×12 unterwegs. Reicht vollends, auch für Amateure!

Bei mir klappert keine Kette und knackt kein Schaltvorgang. Pinion P 1.18 und Gates Carbondrive. Kostet ein paar Watt, dafür habe ich sorglosen Betrieb bei jedem Wetter. Einmal im Jahr Öl wechseln. That’s it. Und der Riemen hat bisher 15 Mm runter und zeigt noch keine Schwäche.

Hallo Ich überlege mir ob ich ein MTB mit Pinion P12 aufbauen soll. Wie schaltet das Getriebe unter Last? Danke für Info Beat

Zum Dritten. Die Forumsoftware mag offenbar mein Windows 10 zu Hause nicht. Zuerst ein Caveat: Ich bin nicht Mountainbiker, sondern Langstreckenpendler und Alltagsvelofahrer. Unter moderater Last geht Schalten hoch und runter gut. Unter hoher Last geht runterschalten hart bis gar nicht. Nicht was man will am Berg, aber Pinion hat die Priorität auf geschmeidiges Hochschalten gelegt.

Vergessen Sie es. Normalverbraucher werden mit 2 x 12 fahren, oder 1 x 12 kurz übersetzt, also kleineres Kettenblatt vorne als ab Werk. 1 x 12 ist eine Profi-Übersetzung.

Ist mir noch in den Sinn gekommen: Wer mit 2 x 12 fährt, wird bei den grossen Ritzeln kleinere Unterschiede montieren können. Im Übrigen sollten 2 x 10 auch genügen.